Über das Projekt PlanKorridor

  • Hamburg HBF

    PlanKorridor - Für mehr Pünktlichkeit

Pünktlichkeit ist entscheidend für Kundenzufriedenheit und Qualität der Deutschen Bahn. Störungen an der Netzinfrastruktur, an Fahrzeugen, Bahnhofsanlagen oder im Betriebsablauf verursachen Zugverspätungen - diese wiederum münden in beispielsweise blockierte Bahnsteige, fehlende Überholmöglichkeiten und begrenzte Wendekapazitäten von Zügen.

Um die Planmäßigkeit von Zügen zu verbessern und den Verkehr auf hochbelasteten Strecken flüssig zu halten, wurden Strecken mit besonders hoher Auslastung auf den Hauptachsen des deutschen Schienennetzes identifiziert:

  • West (Köln – Dortmund)
  • Mitte (Fulda – Frankfurt – Mannheim)
  • Nord (Zulaufstrecken Hamburg)
  • Süd (Würzburg – Nürnberg)

Diese Strecken werden als PlanKorridore bezeichnet. Sie müssen bis zu 40 Prozent mehr Zugfahrten verkraften als ihre normale Kapazität und sind deshalb sehr störanfällig. Die Zugfahrten des Nah- und Fernverkehrs werden hier noch intensiver und in direkter Abstimmung mit den jeweiligen Eisenbahnverkehrsunternehmen überwacht und gesteuert.

Projektziele

„Wir werden Schritt für Schritt pünktlicher“ und „wir investieren so viel wie noch nie“ – das sind nur zwei Aspekte aus dem Fünf-Punkte-Plan der Deutschen Bahn, der zur Verbesserung der Lage des Unternehmens im Januar 2019 vorgestellt wurde. Unser Vorstand Dr. Richard Lutz verwies insbesondere auf die starke Zunahme des Schienennetzes (Intensität der Nutzung pro Gleis-Kilometer um 50 Prozent) bei einem gleichzeitigen Passagierrekord.

Mithilfe von PlanKorridoren soll eine kontinuierliche Qualitätssteigerung im Zugverkehr gewährleistet werden. Das Ziel lautet: die Bahn Schritt für Schritt besser machen und mehr perfekte Fahrten für die Kund:innen generieren. Das bedeutet, dass möglichst alle Züge an sämtlichen Stationen im Korridor planmäßig unterwegs sind.

PlanKorridore sollen somit einen nachhaltigen Beitrag für die Gesamtpünktlichkeit & Systemstabilität leisten, für einen möglichst störungsfreien Zugverkehr sorgen und sich aufschaukelnde Verspätungen im Gesamtsystem gemeinsam mit allen Beteiligten besser in den Griff bekommen. Die Deutsche Bahn geht die gezielte Weiterentwicklung der hochbelasteten Infrastruktur daher entschlossen an: im Schienennetz, mit neuen Zügen und mehr Mitarbeiter:innen.

Ende des Expander-Inhaltes
Zusammen kommen wir voran – Vorgehensweise im Projekt

Um jede Zugfahrt im Korridor zur „perfekten“ Fahrt werden zu lassen, müssen mehrere Voraussetzungen erfüllt und Maßnahmen ergriffen werden.

  • So bedarf es nicht nur einer intensiven Überwachung der Verkehrslage mittels einer vorausschauenden Zugbeobachtung und -steuerung, sondern daraus resultierend auch rechtzeitiger und weitreichender dispositiver Entscheidungen durch ein spezialisiertes Steuerungsteam. Stellt dieses Team beispielsweise Unregelmäßigkeit fest, wird die Geschwindigkeit der Züge so angepasst, dass die Staugefahr möglichst gering bleibt. Das System funktioniert ähnlich wie die flexible Verkehrsbeeinflussung auf Autobahnen, wenn mit situationsbedingten Geschwindigkeitsbegrenzungen Staus verhindert werden. Außerdem könnten die Einsatzteams zur Verhinderung von Verspätungen auch die Zugreihenfolge ändern und ICEs, die noch weitgehend im Fahrplan sind, bevorzugt durchschleusen.
  • Ferner soll die bestehende Infrastruktur robust gegen Störungen gemacht sowie die Schienennetze, Stationen und Flotten ausgebaut werden. Um gezielt die Verspätungen zu reduzieren, die durch Engpässe bei der Fahrzeugverfügbarkeit verursacht werden, soll unter anderem auch die Flotte der Fernverkehrszüge weiter ausgearbeitet werden. In die Ertüchtigung der Infrastruktur soll in jedem Korridor in den nächsten Jahren zwischen 5 und 10 Millionen Euro jährlich investiert und mehr als 200 zusätzliche Mitarbeiter:innen eingestellt werden.
  • Eine weitere Maßnahme zur Steigerung der Pünktlichkeit von Zügen ist die Ausstattung der Trassen mit digitaler Technik. So könnten mehrere Züge zur gleichen Zeit über einen bestimmten Abschnitt fahren, weil die digitale Steuerung geringere Abstände zwischen den Zügen erlaubt. Im bundesweiten Durchschnitt würde der Einsatz dieser Technologie einen Kapazitätszuwachs von bis zu 20 Prozent bedeuten. 2020 wurde mit dem Ausbau der „digitalen Schiene" begonnen werden.

Für die Arbeit im Systemverbund werden sog. Kreisel-Teams gebildet, die aus Büro- und Dispositionsteams bestehen. Im Büro kümmern sich die Kolleg:innen in erster Linie um Analysethemen, wie beispielsweise von Zügen gesendete Orts- und Zeitdaten. Hier werden entstandene Verspätungen analysiert und bewertet, um Ableitungen für die Zukunft zu treffen. Die Dispositionsteams agieren gemeinschaftlich, um Betriebsstörungen entgegenzuwirken oder möglichst schnell zu beseitigen. Zum Aufbau der Dispositionsteams suchen wir sowohl Disponent:innen als auch neue Mitarbeiter:innen für den Quereinstieg als Fahrdienstleiter:in, die sich über eine mehrjährige Weiterentwicklung für die Disposition im PlanKorridor qualifizieren können. 

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Arbeitsbereiche Analyse und Disposition

In den Betriebszentralen setzen wir nicht nur vermehrt Fahrdienstleiter:in ein, sondern bauen eine zusätzliche Task-Force auf, die sich ausschließlich darum kümmert, den Zugbetrieb in den jeweiligen PlanKorridoren zu steuern. Die Grundidee ist, dass Mitarbeiter:innen von DB Netz, DB Station&Service, DB Fernverkehr, DB Regio, DB Cargo und externer Eisenbahnverkehrsunternehmen, wie z.B. Abellio, in einem sog. Steuerungs- bzw. Kreiselteam in der Betriebszentrale gemeinsam Dispositionsentscheidungen für die Züge im PlanKorridor treffen und umsetzen. 

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Arbeitsbereiche Instandhaltung und Bauüberwachung

Durch die hohe Investition in die Instandsetzung und -haltung einer robusten Infrastruktur suchen wir darüber hinaus auch Mitarbeiter:innen in der Instandhaltung sowie in der Bauüberwachung, zum Beispiel Metallbauer:in, Schlosser:in, Industriemechanike:in, Schweißfacharbeiter:in, Stahlbauer:in als Oberbauschweißer:in, Antragstelle:r für Bau- und Betriebsanwendungen oder Elektroingenieur:in als Plan- und Abnahmeprüfer:in für Oberbauleitungen.

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Erfahre mehr darüber, was das Projekt für Dich bietet

Das Besondere am Projekt PlanKorridor ist vor allem die gemeinsame Konzeption, Beobachtung und Simulation des künftigen Bahnbetriebs. Entscheidungen werden im Systemverbund adhoc getroffen - die Arbeit im Projekt ist dadurch dynamisch und sehr verantwortungsvoll. Insbesondere die interdisziplinäre Zusammenarbeit und das Nutzen gemeinsamer Informationstools lässt uns auf den Gedanken „wir als eine Bahn“ zurückkommen. Wenn du auch einen Teil zur „perfekten“ Fahrt und damit zu verbesserten Kundenzufriedenheit beitragen möchtest, können wir dir verschiedene Einstiegsoptionen, wie zum Beispiel als Signalmechaniker:in , als Fachbauüberwacher:in oder Disponent:in, anbieten.

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Für den Projekterfolg kommt es auf jeden an – auch auf Dich

Unser Personal spielt die entscheidende Rolle bei der Weiterentwicklung der Infrastruktur, der Instandhaltung und bei der Steuerung des Betriebs. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Frage, wie wir zusammen mit den neuen Teams die ständig wachsenden Verkehre, insbesondere auf den stark ausgelasteten Strecken, effektiver steuern und besser koordinieren können. Werde deshalb jetzt Teil des Projektes PlanKorridore und trage zu mehr Pünktlichkeit bei der Bahn bei! Wir suchen dich für die Bereiche: Disposition, Analyse, Instandhaltung und Bauüberwachung.